Wie leben europäische Nachbarn im 3. Lebensalter?
Im Rahmen des Erasmus+ Partnerschaftsprojekts „Discovering European Neighbours in the Third Age“ (DENTA) arbeiteten 8 Organisationen aus 6 europäischen Ländern (Deutschland, Bulgarien, Rumänien, Serbien, Frankreich und Italien) von Oktober 2019 bis September 2021 zusammen, um anhand von über 120 Interviews mehr über das Leben von Menschen im Alter von 60 Jahren und älter zu erfahren.
Ziel des europaweit einzigartigen Projekts war es, einen lebendigen Einblick in den Alltag von Menschen im dritten Lebensalter mit ihren Hobbys, Interessen, Herausforderungen und Wünschen zu geben und darüber hinaus ihre Lebensgeschichten kennenzulernen. Ein wichtiger Schwerpunkt war die soziale Eingliederung älterer Menschen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich Gehör zu
verschaffen und ihnen den Respekt zu erweisen, der wichtige Teil der Gesellschaft zu sein, der sie tatsächlich sind. Darüber hinaus sollte ihre Bedeutung für jüngere Generationen und Menschen aus anderen europäischen Ländern hervorgehoben werden, um zu lernen und darüber nachzudenken, wie cdas dritte Lebensalter gestaltet werden kann.
Die auf der Projektwebsite denta-europe.eu präsentierten Ergebnisse bestehen aus mehr als 120 Interviews in Englisch und der jeweiligen Landessprache mit Fotos und mehr als 24 Fallstudienvideos. Die Entwicklung eines historischen „Zeitstrahls“ und eine Sammlung sozioökonomischer Daten helfen, die Interviews im Kontext unterschiedlicher historischer und sozio-politischer Bedingungen dieser Generation in den verschiedenen Ländern zu verstehen. Anhand einer Analyse aller Interviews wurde ein Vergleich zwischen den Bedingungen der Befragten, ihren Aktivitäten und Interessen vorgenommen.
„Dieses Projekt war eine wichtige Gelegenheit, unsere Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis zwischen den europäischen Nachbarn zu vertiefen. Es wurde eine Brücke zwischen den Generationen und zwischen Nachbarn in anderen europäischen Ländern geschlagen, es wurde sozusagen ein Band der Freundschaft vom Schwarzen Meer über Europa und das Mittelmeer bis zum Atlantik geknüpft. Die Ergebnisse der Interviews, der Begegnung und der Zusammenarbeit haben dazu beigetragen, Vorurteile abzubauen und das Bewusstsein für ein gemeinsames Europa zu stärken“,
sagte DENTA-Koordinatorin Carmen Stadelhofer.
Projektkoordinator war ILEU e.V., Ulm, Deutschland. Die Partner: Universität Ruse Angel Kanchev, Bulgarien; Plattform AGORA, Sofia, Bulgarien; Universität des 3. Lebensalters an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a. M. e. V., Deutschland; LSFTB – The Writers‘ League Timişoara Banat Branch, Rumänien; ZAPROKUL – Center for Studies in Cultural Development, Belgrad, Serbien; UNISULKY – UNIVERSITÀ POPOLARE DEL SULCIS, Italien, und ADAPHM – Association pour la Diffusion et l’Animation du Patrimoine Historique du Morbihan, Frankreich.
Jede der acht Partnerorganisationen moderierte und unterstützte eine Gruppe von freiwilligen Lernenden, die während des gesamten Projekts eng zusammenarbeiteten und die Ergebnisse und viele projektbezogene Themen online mit den Gruppen und Teilnehmenden der anderen Partner austauschten. Die Lernenden erhielten Qualifikationstrainings in den Bereichen Interviewführung, kreatives Schreiben, Foto- und Videobearbeitung, Desktop-Recherche, Übersetzung, Nutzung neuer Medien und Videokonferenzen usw. Trotz der weltweiten Covid-19-Pandemie arbeiteten die Gruppen kontinuierlich mit Hilfe von Online-Meetings und IKT. Die Medienkompetenz aller der fast 100 Teilnehmenden wurde deutlich gestärkt, der soziale und interkulturelle Dialog wurde gefördert und das Prinzip des lebenslangen Lernens verinnerlicht.
Leider konnten aufgrund der Corona-Pandemie vier von sechs geplanten persönlichen Partnertreffen nicht abgehalten werden. Sie wurden teilweise durch Online-Treffen sowie die internationale OnlineKonferenz „Sharing beyond Borders: Neue Wege der Fürsorge, Kommunikation und Zusammenarbeit älterer Menschen entlang der Donau und in Europa in Zeiten von COVID-19“ im Juli 2020 kompensiert. Trotz dieser veränderten Projektbedingungen konnten dank des großen Engagements aller Projektpartner und ihrer Offenheit gegenüber neuen Technologien sehr gute und entscheidende Ergebnisse erzielt werden.
Website www.denta-europe.eu
Finanziert von: